In einer Studie mit 193 Cannabiskonsumenten wurde eines deutlich: die meisten versuchten ihr Kiffen einzustellen oder zu reduzieren, gelungen ist es jedoch nur den wenigsten. Normalerweise wurden bisherige Studien zum Cannabiskonsum über zurückliegende Erfahrungen abgehalten. Aber Erinnerungen können geschönt oder verzerrt sein.
In dieser neuen Studie wurden ausstiegswillige Kiffer täglich zu ihrem Cannabiskonsum befragt. Somit wollte das Forschungsteam zeitnahe den Konsum von Cannabis erfassen können. Die Teilnehmer hatten zu Beginn der Studie angegeben, in den nächsten drei Monaten ihren Cannabiskonsum einzustellen oder reduzieren zu wollen. Der Studienleiter John Hughes und sein Team haben die Kiffer drei Monate lang begleitet.
Leichterer Ausstieg durch ablenkende Aktivitäten
Die meisten Studienteilnehmer versuchten, das Kiffen einzustellen oder zu reduzieren, gelungen ist es nur den wenigsten. Schon nach einem Tag, spätestens aber nach einer Woche sind die meisten wieder rückfällig geworden. Professionelle Hilfe wurde kaum von jemand in Anspruch genommen.
Das Ganze klingt erst einmal sehr ernüchtern. Eine gute Nachricht gibt es aber. Wenn Teilnehmer besonders früh nach dem Start der Studie ihr Konsumverhalten ändern wollten, haben sie nach einem Fehlschlag erneut oder sogar mehrmals probiert mit dem Kiffen aufzuhören bzw. ihren Cannabiskonsum zu reduzieren. Generell schlechtere Chancen das Kiffen einzustellen oder zu reduzieren haben die Teilnehmer, die sich erst spät dazu durchringen konnten, den Ausstieg zu versuchen.
Ausstieg als Prozess betrachten
Kaum einer der teilnehmenden Personen hat sich im Vorfeld vorbereitet oder mit den zu erwartenden Risikosituationen beschäftigt. Aus anderen Studien ist schon länger bekannt, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit beim Ausstieg erhöht wird, je besser eine Vorbereitung stattfindet.
Ein Teil der Cannabiskonsumenten war bemüht, Aktivitäten zu finden, um sich ablenken zu können. Und das mit Erfolg: wer sich ganz bewusst mit Sport o.ä. beschäftigte war im Schnitt länger abstinent, als Teilnehmer die keine Alternativen hatten.
Eine Schlussfolgerung des Forschungsteams ist, den Ausstieg als eine Art Prozess zu begreifen. Eine gute Vorbereitung, professionelle Unterstützung und Motivation, auch bei Rückschlägen nicht locker zu lassen, erleichtern Ausstiegswillige den Schritt aus dem Cannabiskonsum.
Eigene Trunkenheit wird oft unterschätzt
Britische Forscher haben herausgefunden, dass es vom Umfeld abhängt, wie betrunken man sich fühlt. Ein Forschungsteam der Universität Cardiff in Wales stellte 400 jungen Erwachsenen im Umfeld von Kneipen und Bars die Frage: „Wie betrunken sind Sie gerade?“. Die Befragten wurden gebeten ihren eigenen Rauschzustand einzuschätzen. Vorab wurden bei den Befragten gängige Atemalkoholtest durchgeführt.
Dabei konnte der Studienleiter Simon Moore mit seinem Team aufzeigen, dass sich die Teilnehmer in ihrer eigenen Einschätzung der Trunkenheit sehr stark durch das Umfeld beeinflussen lassen. Je mehr angetrunkene Menschen sich in der Umgebung befanden, umso mehr unterschätzten die alkoholisierten Personen ihre eigene Trunkenheit.
Unterschätzung des persönlichen Gesundheitsrisikos
Das Forschungsteam befragte die Teilnehmer der Studie auch, wie sie ihr persönliches Risiko für alkoholbedingte Gesundheitsschäden einschätzen, wenn sie in den nächsten 15 Jahren wöchentlich so weiter trinken würden.
Je höher der Alkoholgehalt des Umfelds ist, umso niedriger schätzen die Personen das persönliche Gesundheitsrisiko ein. Je mehr nüchterne Personen im Umfeld der Trinkenden waren, umso höher war deren Einfluss auf die Trinkenden. Den Menschen wurde dann offenbar bewusst, wie angetrunken sie selbst sind.
Diese Fehleinschätzung führt oft bei vielen Autofahrern dazu, dass sie unter Alkoholeinfluss ihren Führerschein verlieren und eine MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) verordnet bekommen.
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