Viele Mythen ranken sich um die MPU und die MPU Vorbereitung. Im Internet häufen sich falsche oder unseriöse Informationen. Wir entzaubern in unserer Mini-Serie einige der häufigsten Mythen rund um die MPU und hoffen damit einigen Betroffenen die Angst vor der MPU nehmen zu können.

Der Mythos: „Bei der ersten MPU fällt man immer durch!“

„Bei der ersten MPU fällt man immer durch“ – diesen Satz hören wir als Verkehrspsychologen gar nicht so selten. Doch was ist da eigentlich dran?

Viele Betroffene glauben tatsächlich, dass man beim ersten Absolvieren einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung keine Chance hat zu bestehen. In unserer Praxis sind uns auch einige Hypothesen zu Ohren gekommen, warum dies so sei. So gehen manche davon aus, dass man bei der ersten MPU immer eine negative Prognose als eine Art „Denkzettel“ erhält. Nach dem Motto: „Wer seinen Führerschein zurück will, der muss erst mal ein paar Strapazen auf sich nehmen!“. Andere wiederum sehen wirtschaftliche Interessen als mögliche Ursache. Klar, jede MPU kostet Geld und je öfter jemand zur MPU muss, desto mehr verdient die Begutachtungsstelle. Woher diese Annahmen und Hypothesen kommen – darüber kann spekuliert werden.

Statistiken zur MPU bringen kaum Erkenntnisse

Verlässliche Statistiken, aus denen hervorgeht, beim wievielten Versuch eine MPU durchschnittlich mit positiver Prognose beendet wird, gibt es leider nicht. Die Statistiken der Bundesanstalt für Straßenwesen zeigen zwar, dass 2016 lediglich circa 35 % der MPU Teilnehmer die Prognose „ungeeignet“ erhalten haben – aber diese Zahl entkräftet noch nicht den Mythos (aktuelle Zahlen von 2017 oder 2018 gibt es noch nicht). Vergleicht man jedoch die Anzahl der MPUs (Seite 4), die jedes Jahr durchgeführt werden, mit der Anzahl an Führerscheinentzügen (Seite 8, Tabelle rechts), fällt auf, dass sich beide Zahlen in den letzten Jahren um ca. 100.000 bewegen. Sollte jede MPU beim ersten Versuch tatsächlich immer negativ ausfallen, müsste die Anzahl an MPUs die Zahl der Führerscheinentzüge deutlich übersteigen. Aber hier beginne ich nun zu spekulieren. Wer sich die Statistiken aus Interesse anschauen möchte, sollte dabei bedenken, dass ein Führerscheinentzug in einem bestimmten Jahr in der Regel keine MPU im selben Jahr zur Folge hat, sondern erst in den Jahren danach. Auch kann eine MPU angeordnet werden, ohne dass eine betroffene Person jemals einen Führerschein besessen hat, z. B. bei Auffälligkeiten im Jugendalter. In diesem Fall wird eine MPU durchgeführt, ohne dass es zuvor zu einem Führerscheinentzug gekommen ist. Wie man sieht, helfen die Statistiken beim Entzaubern des Mythos nur bedingt weiter.

Eine MPU Vorbereitung ist zu empfehlen

Wir wissen jedoch aus unserer eigenen Praxis, dass sehr viele Personen die MPU beim ersten Versuch bestehen. Eine professionelle MPU Vorbereitung bei Verkehrspsychologen steigert die Wahrscheinlichkeit auf ein positives MPU Gutachten noch einmal deutlich. Unserer Erfahrung nach liegt die Erfolgswahrscheinlichkeit nach einer MPU Vorbereitung bei über 90 %.  Die meisten unserer Klienten erreichen beim ersten Absolvieren der MPU eine positive Prognose. Somit können wir aus eigener Erfahrung sagen:

Der Mythos „Bei der ersten MPU fällt man immer durch!“ ist falsch.

Wer sich hingegen gar nicht auf die MPU vorbereitet, der hat kaum Chancen, ein positives Gutachten zu erhalten. Eine MPU Vorbereitung beinhaltet aber nicht zwangsläufig eine teure Maßnahme in einer MPU Beratungsstelle. Manchmal reichen auch andere Maßnahmen aus (z. B. eine Psychotherapie) um entscheidende Veränderungen im Leben durchzuführen, die den Gutachter bei der MPU überzeugen.

Viele Betroffene ohne entsprechende Vorbereitung merken erst bei der MPU, was eigentlich von Ihnen erwartet wird. Geht die erste MPU ohne Vorbereitung schief, entschließen sich die meisten dann doch, vor der nächsten MPU eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Hier könnte auch einer der Gründe für die Annahme liegen, dass man beim ersten Mal immer durchfällt: Wer einmal durchgefallen ist, wird sich beim nächsten Mal bestimmt besser vorbereiten und erhöht somit seine Chancen zu bestehen. Richtig wäre also zumindest die Annahme: Bei der zweiten MPU sind die Erfolgschancen wesentlich höher als bei der ersten MPU. Wer sich aber den Umweg über ein erstes negatives MPU Gutachten sparen möchte, der hält sich lieber an die Devise:

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