Cyrus Raji und sein Forschungsteam haben 982 Cannabisabhängige und 92 abstinente Personen untersucht. Dabei wurde ein spezielles Verfahren eingesetzt, um die Durchblutung im Gehirn zu messen. Der Blutfluss wurde in insgesamt 256 Hirnregionen gemessen. Gemessen wurde sowohl in Ruhe als auch während erhöhter Konzentration.
In der Studie wurde bei den Cannabisabhängigen eine schlechtere Hirndurchblutung nachgewiesen. Gerade bei Aufgaben mit hoher Konzentration war dies der Fall. Eine gute Durchblutung des Gehirns ist wichtig, da eine schlechte Durchblutung Konzentrationsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit zur Folge haben kann. Bei einer schlechten Durchblutung ist gerade der Hippocampus betroffen. Dieser ist relevant beim Lernen und Abspeichern von Informationen im Gedächtnis. Dies könnte erklären, wieso viele Cannabis-Konsumenten Konzentrations- und Gedächtnisprobleme haben.
Hochpotenter Cannabis besonders schädlich
Kiffen hat nicht immer die gleiche Wirkung. Die aktuelle Stimmung, die Dosis, aber auch die konsumierte Sorte ist von Bedeutung. Manche Cannabissorten erhalten besonders viel THC. Der hauptsächliche Wirkstoff in der Cannabispflanze ist THC. Hochpotentes Cannabis enthält sehr wenig, bis gar kein Cannabidiol (CBD). CBD schützt das Hirngewebe, welches von THC geschädigt werden kann. Ein australisches Forschungsteam bestätigte das in ihrer Studie. Regelmäßiger Konsum von hochpotentem Cannabis wird mit Hirnveränderungen in Zusammenhang gebracht.
Der Hippocampus ist bei regelmäßigen Kiffern von hochpotentem Cannabis um 11 % kleiner. Das konnte anhand von MRT-Bildern belegt werden. Bei ehemaligen Konsumenten wurden keine Hirnveränderungen festgestellt. Das lässt Rückschlüsse zu, dass sich Hirnveränderungen auch wieder zurück bilden. Immer wieder wird vor allem bei dauerhaftem Cannabiskonsum gewarnt, dass das Risiko für Alzheimer-Demenz steigt.
Weitere Infos zum Thema finden Sie hier:
http://www.drugcom.de/aktuelles-aus-drogenforschung-und-drogenpolitik/archiv/?sid=2016&idx=1087
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